Teil 3: Die ersten Schritte, die ersten Seiten
So begann ich die Geschichte aufzuschreiben.
So wirklich niedergeschrieben habe ich meine Geschichten nie. Die ein oder andere habe ich zwar in Worte verfasst. Das war aber eher „zum Kopf frei kriegen“.
Was mir bei meinen wenigen verfassten Geschichten und nun auch teilweise bei Genethika schwer fiel, war die passende Namensfindung. Bei den mach-den-Kopf-frei-Geschichten waren die Namen der Figuren eher unwichtig und daher auch einfach wegzulassen. Bei Genethika, dass ich als ernsthaftes Freizeitprojekt starten wollte, war das natürlich anders. Die Figuren brauchten Namen, und zwar welche, die nicht nur passen, sondern auch einprägsam sind.
Was mir bei vielen Nebenfiguren so einfach von der Hand ging, gestaltete sich bei den vier Hauptfiguren Alpha, Beta, Gamma und Delta als sehr schwierig. Das sind schließlich die Figuren, um die sich alles dreht. Wie sollte ich sie nennen? Hans-Günter? Kunigunde?
In dieser Anfangsphase meines Buches hatte ich nach langer Zeit das Game „Bioshock 2“ mal wieder ausgepackt. Der Protagonist in dem Spiel heißt Delta. Da kam mir die Idee: Warum sollte ich meinen Hauptfiguren nicht auch derartige Namen geben? Als Lückenfüller sozusagen, bis mir passende eingefallen waren.
Also nannte ich die Hauptfigur Delta und die anderen in Reihenfolge ihrer Schöpfung Alpha, Beta und Gamma. Erst während des Schreibens wurde mir bewusst, wie passend diese Namensgebung war. Sie fügten sich wunderbar ins Konzept ein. Genethika ist eine geheim gehaltenen Organisation, die ihren Versuchsobjekten die Gedächtnisse löscht. Namen sind etwas unglaublich Mächtiges. Allein durch den Namen kann man bereits Rückschlüsse auf die Herkunft einer Person ziehen. Warum sollte Genethika ihren Versuchsobjekten also ihre richtigen Namen lassen?
So begann ich die ersten Seiten in den Rechner zu tippen und ich ging dabei ziemlich überstürzt vor. Ich hatte das Gefühl, wenn ich die Szenen, die mir einfielen, nicht sofort aufschrieb, würden sie mir nie wieder so gut gelingen, selbst wenn ich mir Notizen mache.
Dadurch passierte es, dass ich mir über den detaillierten Verlauf der Geschichte zu wenig Gedanken machte. Ich ging ziemlich freigeistig und unbedarft an die Sache heran. Ein Umstand, der sich noch rächen sollte.
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Eingestellt am: 03.08.2020